Du bekommst hier einen kompakten Einstieg in die Vielfalt der Wüstenarten auf der Erde. Kurz und klar erkläre ich, was eine Wüste ausmacht: sehr geringe Vegetation, oft unter 10 % Pflanzendecke bei Vollwüsten und 10–50 % bei Halbwüsten.
Warum das wichtig ist: Wüsten bedecken rund ein Fünftel der Landfläche, mit Halbwüsten knapp ein Drittel. Zu den größten Wüsten zählen die Antarktis und die Sahara; Gobi und Grönland folgen.
Du lernst, wie Entstehung, Lage und Oberflächenform Regionen prägen. Ursachen sind Kälte oder Wassermangel, und die globale Zirkulation, Relief sowie lokale Zeit‑Dynamik formen die Landschaft.
Was du erwarten kannst: klare Vergleiche, Beispiele für typische Regionen und Hinweise, warum Menschen und Zeitreihen wichtig sind, etwa bei Desertifikation.
Was eine Wüste ausmacht: Definition, Wassermangel und Verbreitung auf der Erde
Eine Wüste zeichnet sich vor allem durch extrem geringen Pflanzenwuchs und chronischen Wassermangel aus. Solche Gebiete haben sehr wenig Vegetation: Vollwüsten meist unter 10 % Bedeckung, Halbwüsten zwischen 10 und 50 %.
Der zentrale Faktor ist Wasser. Niederschlag fällt selten oder unregelmäßig, Regen kommt oft heftig und bleibt nicht lange im Boden. Hohe Verdunstung, trockene Luft und schneller Abfluss verhindern, dass Pflanzen dauerhaft versorgt werden.
Es gibt unterschiedliche Ursachen: extremes Klima durch globale Zirkulation, kalte Meeresströmungen, Relief im Regenschatten oder extreme Kälte, wie bei Eiswüsten. Die Lage eines Gebiets – etwa entlang der Wendekreise, im kontinentalen Inneren oder in polaren Breiten – entscheidet über Trockenheitsgrad und Vegetation.
Typisch sind starke Tages‑Temperaturen und nächtliche Auskühlung der Oberfläche. In manchen Trockenwüsten liefert Tau am Morgen eine wichtige, wenn auch kleine Wasserquelle.

- Definition: vegetationsarme Gebiete mit sehr geringem Niederschlag.
- Verbreitung: auf der Erde entlang bestimmter Lagen; ein Beispiel ist die Atacamawüste.
Geomorphologische wüstenarten: Sand, Kies, Stein und Salz im Vergleich
Oberflächenmaterialien — von Sand bis Salz — prägen das Erscheinungsbild ganzer Wüstenflächen. Du bekommst hier einen kurzen Überblick zu den wichtigsten Typen und ihren Merkmalen.
Sandwüsten: Dünen, Wind und Verbreitung
Sandwüsten (Erg) bestehen meist aus Quarzsand. Sie bilden verschiedene Dünenformen: Quer-, Längs-, Stern- oder Sicheldünen, gesteuert durch das Wind-Regime. Rub al-Chali und Taklamakan sind die größten sandwüsten; Sandsysteme nehmen nur etwa 20 % der Wüstenfläche ein.
Kieswüsten (Reg/Serir)
Kieswüsten entstehen durch Ausblasung feiner Fraktionen oder als glaziale Vorfelder. In der Westsahara heißen sie Reg, in der Zentralsahara Serir. Grobkörniger Untergrund macht sie oft besser passierbar als weiche Sandfelder.
Fels- und Steinwüsten (Hammada)
Hammada sind geröllbedeckte Hochflächen mit kantigem Stein-Material. Physikalische Verwitterung entfernt Feinmaterial und hinterlässt eine harte Oberfläche mit Wüstenlack. Die Befahrbarkeit ist gering und die Orientierung schwer.
Salzwüsten und Eiswüsten
Salzwüsten (Schott/Sebkha) liegen in abflusslosen Becken. Unter der salzkruste verbergen sich oft Tümpel oder sumpfiger Boden. Ein bekanntes beispiel ist der Salar de Uyuni. Eiswüsten gelten als geomorphologischer Sonderfall: Kälte statt Trockenheit prägt dort die Oberfläche und die lokale Luft-Interaktion.

| Typ | Material | Oberfläche | Beispiel |
|---|---|---|---|
| Sandwüste (Erg) | Quarzsand | Mobile Dünen | Rub al-Chali, Taklamakan |
| Kieswüste (Reg/Serir) | Kies/Schotter | Harte, grobe Fläche | Westsahara Reg |
| Felswüste (Hammada) | Geröll, Fels | Kantige Geröllfelder, Wüstenlack | Zentralsahara Hammada |
| Salzwüste | Salzkruste | Hart, trügerisch (Tümpel darunter) | Salar de Uyuni |
Wüstenarten nach Klima und Lage: Vom Wendekreis bis zur Polarwüste
Klimatische Lage und Luftzirkulation bestimmen, warum manche Regionen zu Wüsten werden. Die Unterschiede lassen sich gut nach Entstehungsprozessen und geografischer Lage ordnen.
Wendekreiswüsten
Subtropische Passatwüsten entstehen, wenn in der ITC feuchte Luft aufsteigt und weit entfernt wieder absinkt. Bei rund 30° Breite sorgen absinkende, trockene Luftmassen der Hadley‑Zellen für geringe Niederschlagmengen. Typische Beispiele sind Sahara und Kalahari.
Kalte Küstenwüsten
Kalte Meeresströmungen kühlen die Luft über dem Meer. Inversionen und Nebel hemmen Wolkenbildung. Dadurch bleibt die Atacamawüste hyperarid, obwohl sie am Meer liegt. Auch Namib und Teile von Baja California folgen diesem Muster.
Regenschattenwüsten
Große Gebirge halten feuchte Luft auf der Luv‑Seite. Dort fällt Regen, die Luft sinkt leeseitig trocken ab. So entstehen Wüsten wie die Mojave oder die Wüste Juda.
Binnen- und Kontinentalwüsten
Weite Entfernungen zum Meer und vorgelagerte Gebirge blockieren Feuchtetransport. Die Folge sind trockene Innenregionen wie die Wüste Gobi oder die Taklamakan.
Polarwüsten
Polarwüsten sind Kältewüsten: sehr niedrige Luftfeuchte, gefrorener Boden und kaum flüssiges Wasser. Die McMurdo‑Trockentäler sind ein extremes Beispiel.

| Klima/Lage | Ursache | Typische Merkmale | Beispiele |
|---|---|---|---|
| Wendekreis | Absinkende trockene Luft (Hadley) | Sehr wenig Regen, Passate | Sahara, Kalahari |
| Kalte Küste | Kaltes Meereswasser, Inversion, Nebel | Hyperarid trotz Küstennähe | Atacamawüste, Namib |
| Regenschatten | Reliefwirkung großer Gebirge | Leeseitig trocken, abgeschirmter Niederschlag | Mojave, Wüste Juda |
| Binnen/Polar | Große Distanz zum Meer / extreme Kälte | Kontinentales Klima / gefrorener Boden | Gobi, Taklamakan, McMurdo |
Ökologie der Wüste: Vegetation, Tiere und Anpassungen an extreme Temperaturen
In der Ökologie der Wüste zeigen sich Pflanzen und Tiere als Meister der Anpassung an Hitze und Wasserknappheit. Du erhältst hier einen kurzen Überblick zu Strategien, die Leben trotz rauer Bedingungen möglich machen.
Flora und Vegetation
Wüstenvegetation besteht vor allem aus Xerophyten und Halophyten. Xerophyten sparen oder speichern wasser, Halophyten tolerieren hohe Salzkonzentrationen im Boden.
Viele Arten überdauern unterirdisch oder haben eine sehr kurze Vegetationszeit nach Regen. Ein bekanntes beispiel ist die Nebelnutzung der Namib: Pflanzen wie Arthraerua leubnitziae gewinnen Feuchte direkt aus der Luft.
Fauna
Die tiere reichen von Reptilien und Gliederfüßern bis zu Gazellen und Kamelen. Viele Insekten und Säuger zeigen lange Beine oder Stelzbeine, um heiße sand-Oberflächen zu meiden.
Verhaltensweisen wie Nachtaktivität oder schnell ablaufende Entwicklungszyklen reduzieren den Bedarf an Flüssigkeit.
Temperaturen, Tau und Niederschlag
Starke tägliche Schwankungen der temperaturen führen zu kühlen Nächten. Diese Abkühlung erzeugt oft Tau, den Pflanzen und Tiere als wasser-Quelle nutzen.
Du lernst hier, wie boden, spärliche vegetation und die Oberfläche das lokale Mikroklima prägen und warum zeit-lich begrenzte Blühphasen so wichtig sind.
- Strategien der Pflanzen: Wassersparen, -speichern, unterirdisches Überdauern.
- Nebel als Ressource: Praxisbeispiel Namib und Nutzung der Luftfeuchte.
- Tierische Anpassungen: Morphologie, Aktivitätszeiten, Ressourcennutzung.

Mehr Details zur Ökologie der Wüste findest du in weiterführenden Studien zur Wüstenökologie.
Wüsten der Welt im Überblick: Größte Gebiete, bekannte Beispiele und Entstehungstrends
Ein Blick auf die größten Wüsten zeigt, wie Fläche, Klima und Mensch die globalen Trockenräume formen. Hier bekommst du die wichtigsten Flächenangaben und typische Beispielräume. Die Liste macht deutlich, welche Regionen weltweit den größten Anteil trockener Gebiete haben.

Die größten Wüsten und ihre Flächen
Die Antarktis führt mit rund 13,2 Mio. km², gefolgt von der Sahara (≈ 8,7 Mio. km²). Weitere große Gebiete sind die Gobi (≈ 2,3 Mio. km²) und Grönland (≈ 2,16 Mio. km²).
Arabische, australische Wüsten und die Kalahari gehören ebenfalls zu den Flächenriesen. Solche Angaben helfen, die größten wüsten der erde geografisch einzuordnen.
Beispielräume: Vielfalt in Form und Oberfläche
Viele große Gebiete kombinieren sandwüsten, kieswüsten und felswüsten. Teile der Sahara zeigen diese Mischung.
Besondere Beispiele: die Wüste Gobi, die Atacamawüste, die Namib und der Salar Uyuni als große Salzwüste.
Verwüstung, Halbwüsten und menschlicher Einfluss
Halbwüsten und Randzonen weiten sich durch Desertifikation aus. Ursachen sind Überweidung, unangepasster Ackerbau und Entwaldung.
Internationale Initiativen wie die UNCCD adressieren das Problem; seit dem Jahr 2006 wurde die Thematik verstärkt kommuniziert.
| Wüste / Region | Fläche (km²) | Kontinent | Typische Merkmale |
|---|---|---|---|
| Antarktis | 13.200.000 | Antarktika | Eiswüste, extreme Trockenheit |
| Sahara | 8.700.000 | Afrika | Sand, Kies, Fels; weite Dünenfelder |
| Gobi | 2.300.000 | Asien | Stein- und Kiesflächen, Kontinentalwüste |
| Grönland | 2.160.000 | Nordamerika (Arktis) | Inlandsgletscher, kalte Wüste |
| Salar Uyuni | ~10.000 (Salzfläche) | Südamerika | Salzwüste, glatte Salzkruste |
Wenn du tiefer einsteigen willst, findest du ergänzende Infos zur Wüste auf der verlinkten Seite.
Fazit
,Am Ende zeigt sich: Wüsten sind kein Monolith, sondern ein Spektrum aus Formen und Prozessen. Die beschriebenen wüstenarten helfen dir, die Vielfalt der wüsten auf der Erde schnell zu erfassen.
Sie entstehen durch absinkende luft, kalte Meeresströmungen, Reliefeffekte, Distanz zum Meer oder extreme Kälte. Diese physikalischen Treiber prägen Oberfläche und Klima jeder Region.
Ökologisch reagieren Pflanzen und Tiere mit spezialisierten Strategien auf knappe wasser-Ressourcen. Gleichzeitig verschieben menschliche Eingriffe Randzonen; besonders trockenwüsten bleiben dynamisch und sensibel.
Nutze die Kriterien aus diesem Artikel, um Landschaften und Datensätze korrekt einzuordnen. So ordnest du eine einzelne wüste oder ganze Regionen der erde souverän ein.