Du möchtest wissen, warum jede Schneeflocke sechs Zacken hat und trotzdem einzigartig aussieht.
In diesem Text lernst du, wie die Kristallstruktur von Eis mit 60°/120°-Winkeln die Symmetrie bestimmt. Bei ungefähr -15°C entstehen feine, farnartige Sterne, während um -6°C eher Säulen und Nadeln wachsen.
Die physikalischen Regeln hinter den eiskristalle-Mustern sind simpel, aber wirkungsvoll: Temperatur und Luftfeuchte steuern Wachstum und Verzweigung. So siehst du im winter live, welche Bedingungen welche Details formen.
Im weiteren Verlauf zeige ich dir praktisch, wie du Flocken fängst und fotografierst. Du bekommst außerdem Hinweise, wie Labor-Experimente und moderne Fotografie diese Naturkunst sichtbar machen.
schneeflocken: Was sie sind, wie sie entstehen und warum jede anders ist
Wie winzige Kristallkeime in Wolken zu filigranen Flocken heranwachsen, ist ein kleines Wunder der Physik.
Du lernst hier, dass schneeflocken Einzelkristalle oder Ansammlungen aus eiskristalle-Strukturen mit hexagonaler Symmetrie sind. In Wolken dienen Partikel als Kondensationskeime. Dadurch beginnt bei etwa -12°C die Kristallisation; ohne Keime würde Eis oft erst bei -40 grad entstehen.
Vom Kondensationskeim zum Schneekristall
Ein Kristall startet winzig. Beim Fallen sammelt er weitere unterkühlte Tröpfchen und wächst. Die sechszackige Form folgt festen Winkeln von 60° und 120°.
Alle sechs Arme einer einzelnen schneeflocke wachsen synchron, weil sie dieselben lokalen Bedingungen erleben. Dennoch ändern sich Temperatur, Luftfeuchte und Turbulenzen entlang des Weges zum boden, so dass keine zwei Exemplare identisch werden.
| Phase | Bedingung | Auswirkung |
|---|---|---|
| Kernbildung | Partikel + unterkühltes Wasser | Start der eiskristallen-Struktur |
| Wachstum | -12°C bis -40 grad möglich | Verzweigung, Massezunahme |
| Aggregation | Turbulenzen + Feuchte | Zwölfzackige Formen möglich |

So beobachtest und konservierst du Schneeflocken im Winter
Für klare Abdrücke von Eiskristallen reicht oft ein simples Set und ein wenig Geduld.
Dein Setup
Stelle ein kleines Kit zusammen: feiner Pinsel, zwei saubere Glasplatten, Lupe oder Makroobjektiv und ein Gefrierschrank.
Helene und Thomas Hoffmann arbeiten so: Sie setzen einzelne Flocken mit dem Pinsel auf eine Platte, tropfen Sekundenkleber auf und legen eine zweite Platte auf.

Die richtigen Bedingungen
Achte auf trockene Kälte und Windstille. Ideal sind etwa -15 bis -23 grad, dann bleiben feine Strukturen erhalten.
Schritt für Schritt
- Fange eine Flocke behutsam mit dem Pinsel und setze sie auf die Glasplatte.
- Setze einen winzigen Tropfen Sekundenkleber und lege die zweite Platte schnell auf.
- Lager das Sandwich sofort im Gefrierschrank, so härtet der Kleber und das Negativ bleibt.
Sicherheit und Fehler vermeiden
Arbeite nahe am Boden auf einer kalten Unterlage, um Schmelzen zu vermeiden. Meide Schneesturm: Whiteout kann die Orientierung nehmen.
| Schritt | Ausrüstung | Worauf achten |
|---|---|---|
| Vorbereiten | Pinsel, Glasplatten, Lupe | Platten vorab kühlen, fusselfreie Handschuhe |
| Fangen | Pinsel | Windstille, feine Flocke wählen |
| Konservieren | Sekundenkleber, Gefrierschrank | Kleber sparsam einsetzen, sofort kalt lagern |
Formenvielfalt der Schneekristalle: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Reiseweg
Die Reise durch unterschiedliche Luftschichten bestimmt, welche Gestalt ein Schneekristall annimmt. Schon kleine Schwankungen in Temperatur und Luftfeuchte beeinflussen Wachstum und Verzweigung.
-6°C bis -7°C: Bei diesen Werten dominieren prismatische Säulen und feine Nadeln. Sie entstehen, weil das hexagonale Gitter der eiskristalle das Wachstum entlang der Prismaflächen begünstigt.
Wechselnde Zonen: Wenn ein Kristall zuerst bei etwa -6°C wächst und später in kältere Schichten bei -15°C gelangt, können an den Enden dünne Plättchen entstehen. Das ergibt Säulen mit Deckeln.

Um -15°C: Hier entstehen oft farnartige, stark verzweigte Sterne. Sie werden mehrere Millimeter groß und streuen Licht besonders gut.
„Diamantenstaub sind winzige, glitzernde Eiskristalle; bei klirrender Kälte funkeln sie wie feiner Schnee.“
- Zwölfzackige Sterne bilden sich, wenn zwei Kristalle aneinander haften und zusammen weiterwachsen.
- Turbulenzen und Feuchtewechsel entlang des Wegs sorgen für asymmetrische Details.
- Trotz Vielfalt bleibt die hexagonale Grundordnung immer die Basis der sichtbaren formen.
| Temperaturbereich | Typische Form | Merkmal |
|---|---|---|
| -6 bis -7°C | Säulen, Nadeln | prismatisches Wachstum |
| -15°C | Verästelte Sterne | große Oberfläche, feine Zweige |
| Sehr kalt | Diamantenstaub | klein, glitzernd |
Forschung und Design: Von Bentley bis Nakaya – 121 Grundformen und Labor-Schneekristalle
Wissenschaftler dokumentierten seit dem 19. Jahrhundert Schritt für Schritt die Formen vielfältiger eiskristalle. Erste Fotos und systematische Sammlungen machten aus einem Naturmotiv ein Forschungsfeld.
Historische Meilensteine
1879 gelang Johann Heinrich Ludwig Flögel das erste Foto eines Kristalls. 1931 veröffentlichte Wilson Bentley über 2400 Aufnahmen in „Snow Crystals“.
Ab 1933 katalogisierte Ukichiro Nakaya rund 3000 natürliche Kristalle und züchtete erstmals künstliche Exemplare auf Kaninchenhaaren.
„Die sechsarmige Symmetrie folgt der Molekülgeometrie: nur 60° und 120° sind möglich.“
Moderne Einblicke
Spätere Arbeiten erweiterten Nakayas Typologie. Am Kitami Institute definierten Forscher acht Kategorien fester Niederschläge mit 35 Typen und 121 Untertypen.
Heute züchten Laborgruppen wie Ken Libbrecht gezielt schneekristalle, um Temperatur und Feuchte isoliert zu testen. So ordnest du deine Feldbeobachtungen besser und verstehst, warum einzelne formen trotz klarer Typen selten identisch sind.

| Jahr | Forscher/Institut | Beitrag |
|---|---|---|
| 1879 | Flögel | Erstes Foto eines Schneekristalls |
| 1931 | Wilson Bentley | Sammlung: >2400 Fotografien |
| 1933– | Nakaya | Katalogisierung, künstliche Zucht, 41 Grundformen |
| 1960er | Kitami Institute | 8 Kategorien, 35 Typen, 121 Untertypen |
| Heute | Ken Libbrecht | Laboraufzucht und Fotografie zur kontrollierten Forschung |
Fazit
Zusammenfassend siehst du, dass schneeflocken aus unterkühlten Tröpfchen an Kondensationskeimen entstehen und auf dem Weg zum boden weiterwachsen. Die sechseckige Struktur mit 60°/120°-Winkeln bestimmt die Basis, doch wechselnde bedingungen formen die Details.
Je nach Temperatur entwickelst du bei etwa -6 Grad eher Säulen und Nadeln und um -15°C farnartige Sterne; bei extremer Kälte tritt feiner Diamantenstaub auf. Wenn du im schnee beobachtest, suchst du gezielt nach passenden bedingungen und nutzt Lupe oder Makro für feine formen.
Merke dir die Praxis: Fang eine einzelne schneeflocke mit vorgekühlten Glasplatten und fixiere sie schnell, so wie Hoffmanns mit Sekundenkleber. Willst du mehr über die Einzigartigkeit erfahren, lies den Beitrag zu einzigartigen Flocken.