schneeflocken

by

Klaus Koehler

Schneeflocken – Wie die Eiskristalle ihre Form erhalten

Du möchtest wissen, warum jede Schneeflocke sechs Zacken hat und trotzdem einzigartig aussieht.

In diesem Text lernst du, wie die Kristallstruktur von Eis mit 60°/120°-Winkeln die Symmetrie bestimmt. Bei ungefähr -15°C entstehen feine, farnartige Sterne, während um -6°C eher Säulen und Nadeln wachsen.

Die physikalischen Regeln hinter den eiskristalle-Mustern sind simpel, aber wirkungsvoll: Temperatur und Luftfeuchte steuern Wachstum und Verzweigung. So siehst du im winter live, welche Bedingungen welche Details formen.

Im weiteren Verlauf zeige ich dir praktisch, wie du Flocken fängst und fotografierst. Du bekommst außerdem Hinweise, wie Labor-Experimente und moderne Fotografie diese Naturkunst sichtbar machen.

schneeflocken: Was sie sind, wie sie entstehen und warum jede anders ist

Wie winzige Kristallkeime in Wolken zu filigranen Flocken heranwachsen, ist ein kleines Wunder der Physik.

Du lernst hier, dass schneeflocken Einzelkristalle oder Ansammlungen aus eiskristalle-Strukturen mit hexagonaler Symmetrie sind. In Wolken dienen Partikel als Kondensationskeime. Dadurch beginnt bei etwa -12°C die Kristallisation; ohne Keime würde Eis oft erst bei -40 grad entstehen.

Vom Kondensationskeim zum Schneekristall

Ein Kristall startet winzig. Beim Fallen sammelt er weitere unterkühlte Tröpfchen und wächst. Die sechszackige Form folgt festen Winkeln von 60° und 120°.

Alle sechs Arme einer einzelnen schneeflocke wachsen synchron, weil sie dieselben lokalen Bedingungen erleben. Dennoch ändern sich Temperatur, Luftfeuchte und Turbulenzen entlang des Weges zum boden, so dass keine zwei Exemplare identisch werden.

Phase Bedingung Auswirkung
Kernbildung Partikel + unterkühltes Wasser Start der eiskristallen-Struktur
Wachstum -12°C bis -40 grad möglich Verzweigung, Massezunahme
Aggregation Turbulenzen + Feuchte Zwölfzackige Formen möglich

schneeflocke

So beobachtest und konservierst du Schneeflocken im Winter

Für klare Abdrücke von Eiskristallen reicht oft ein simples Set und ein wenig Geduld.

Dein Setup

Stelle ein kleines Kit zusammen: feiner Pinsel, zwei saubere Glasplatten, Lupe oder Makroobjektiv und ein Gefrierschrank.

Helene und Thomas Hoffmann arbeiten so: Sie setzen einzelne Flocken mit dem Pinsel auf eine Platte, tropfen Sekundenkleber auf und legen eine zweite Platte auf.

schneeflocke

Die richtigen Bedingungen

Achte auf trockene Kälte und Windstille. Ideal sind etwa -15 bis -23 grad, dann bleiben feine Strukturen erhalten.

Schritt für Schritt

  • Fange eine Flocke behutsam mit dem Pinsel und setze sie auf die Glasplatte.
  • Setze einen winzigen Tropfen Sekundenkleber und lege die zweite Platte schnell auf.
  • Lager das Sandwich sofort im Gefrierschrank, so härtet der Kleber und das Negativ bleibt.

Sicherheit und Fehler vermeiden

Arbeite nahe am Boden auf einer kalten Unterlage, um Schmelzen zu vermeiden. Meide Schneesturm: Whiteout kann die Orientierung nehmen.

Schritt Ausrüstung Worauf achten
Vorbereiten Pinsel, Glasplatten, Lupe Platten vorab kühlen, fusselfreie Handschuhe
Fangen Pinsel Windstille, feine Flocke wählen
Konservieren Sekundenkleber, Gefrierschrank Kleber sparsam einsetzen, sofort kalt lagern

Formenvielfalt der Schneekristalle: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Reiseweg

Die Reise durch unterschiedliche Luftschichten bestimmt, welche Gestalt ein Schneekristall annimmt. Schon kleine Schwankungen in Temperatur und Luftfeuchte beeinflussen Wachstum und Verzweigung.

-6°C bis -7°C: Bei diesen Werten dominieren prismatische Säulen und feine Nadeln. Sie entstehen, weil das hexagonale Gitter der eiskristalle das Wachstum entlang der Prismaflächen begünstigt.

Wechselnde Zonen: Wenn ein Kristall zuerst bei etwa -6°C wächst und später in kältere Schichten bei -15°C gelangt, können an den Enden dünne Plättchen entstehen. Das ergibt Säulen mit Deckeln.

formen der schneekristalle

Um -15°C: Hier entstehen oft farnartige, stark verzweigte Sterne. Sie werden mehrere Millimeter groß und streuen Licht besonders gut.

„Diamantenstaub sind winzige, glitzernde Eiskristalle; bei klirrender Kälte funkeln sie wie feiner Schnee.“

  • Zwölfzackige Sterne bilden sich, wenn zwei Kristalle aneinander haften und zusammen weiterwachsen.
  • Turbulenzen und Feuchtewechsel entlang des Wegs sorgen für asymmetrische Details.
  • Trotz Vielfalt bleibt die hexagonale Grundordnung immer die Basis der sichtbaren formen.
Temperaturbereich Typische Form Merkmal
-6 bis -7°C Säulen, Nadeln prismatisches Wachstum
-15°C Verästelte Sterne große Oberfläche, feine Zweige
Sehr kalt Diamantenstaub klein, glitzernd

Forschung und Design: Von Bentley bis Nakaya – 121 Grundformen und Labor-Schneekristalle

Wissenschaftler dokumentierten seit dem 19. Jahrhundert Schritt für Schritt die Formen vielfältiger eiskristalle. Erste Fotos und systematische Sammlungen machten aus einem Naturmotiv ein Forschungsfeld.

Historische Meilensteine

1879 gelang Johann Heinrich Ludwig Flögel das erste Foto eines Kristalls. 1931 veröffentlichte Wilson Bentley über 2400 Aufnahmen in „Snow Crystals“.

Ab 1933 katalogisierte Ukichiro Nakaya rund 3000 natürliche Kristalle und züchtete erstmals künstliche Exemplare auf Kaninchenhaaren.

„Die sechsarmige Symmetrie folgt der Molekülgeometrie: nur 60° und 120° sind möglich.“

Moderne Einblicke

Spätere Arbeiten erweiterten Nakayas Typologie. Am Kitami Institute definierten Forscher acht Kategorien fester Niederschläge mit 35 Typen und 121 Untertypen.

Heute züchten Laborgruppen wie Ken Libbrecht gezielt schneekristalle, um Temperatur und Feuchte isoliert zu testen. So ordnest du deine Feldbeobachtungen besser und verstehst, warum einzelne formen trotz klarer Typen selten identisch sind.

forschung schneekristalle

Jahr Forscher/Institut Beitrag
1879 Flögel Erstes Foto eines Schneekristalls
1931 Wilson Bentley Sammlung: >2400 Fotografien
1933– Nakaya Katalogisierung, künstliche Zucht, 41 Grundformen
1960er Kitami Institute 8 Kategorien, 35 Typen, 121 Untertypen
Heute Ken Libbrecht Laboraufzucht und Fotografie zur kontrollierten Forschung

Fazit

Zusammenfassend siehst du, dass schneeflocken aus unterkühlten Tröpfchen an Kondensationskeimen entstehen und auf dem Weg zum boden weiterwachsen. Die sechseckige Struktur mit 60°/120°-Winkeln bestimmt die Basis, doch wechselnde bedingungen formen die Details.

Je nach Temperatur entwickelst du bei etwa -6 Grad eher Säulen und Nadeln und um -15°C farnartige Sterne; bei extremer Kälte tritt feiner Diamantenstaub auf. Wenn du im schnee beobachtest, suchst du gezielt nach passenden bedingungen und nutzt Lupe oder Makro für feine formen.

Merke dir die Praxis: Fang eine einzelne schneeflocke mit vorgekühlten Glasplatten und fixiere sie schnell, so wie Hoffmanns mit Sekundenkleber. Willst du mehr über die Einzigartigkeit erfahren, lies den Beitrag zu einzigartigen Flocken.

FAQ

Was genau sind Schneeflocken und wie entstehen sie?

Du kannst Schneeflocken als winzige Eiskristalle verstehen, die sich an Kondensationskeimen bilden. In Wolken gefrieren unterkühlte Wassertröpfchen an Partikeln, dann wachsen Eiskristalle durch Wasserdampf-Anlagerung. Temperatur und Luftfeuchte bestimmen Form und Größe, sodass jede Flocke einzigartig wird.

Bei welchen Temperaturen entstehen welche Formen?

Zwischen etwa -6°C und -7°C bilden sich eher Säulen und Nadeln, während um -15°C verzweigte Sterne und feine dendritische Kristalle entstehen. Auch kleine Schwankungen der Luftfeuchte während des Falls verändern die Struktur.

Wie kannst du Schneeflocken sauber beobachten und konservieren?

Bereite eine kalte, windstille Stelle vor. Nutze eine kühle Glasplatte oder schwarzen Karton, Pinsel und eine Lupe. Fange einzelne Flocken vorsichtig auf, fixiere sie sparsam mit klarem Sekundenkleber und lagere die Probe im Gefrierschrank, um Schmelzen zu vermeiden.

Welche Ausrüstung brauchst du minimal für gute Beobachtungen?

Ein feiner Pinsel, eine saubere Glasplatte, eine 10–20× Lupe und Handschuhe reichen. Optional helfen eine kleine Kühlbox oder ein Gefrierfach und eine Kamera mit Makro-Objektiv für Fotos.

Worauf musst du draußen achten, wenn du Flocken sammelst?

Arbeite zügig bei Kälte, vermeide direkte Sonneneinstrahlung und Wind. Achte auf rutschigen Untergrund und Whiteout-Gefahr. Kleidungsschichten, wasserdichte Handschuhe und eine stabile Standfläche schützen dich.

Welche Fehler verhindern gute Ergebnisse bei der Konservierung?

Zu warme Umgebung, zu viel Kleber, zu dicke Flockenauflagen oder unvorsichtiges Handling zerstören Details. Arbeite kalt, sparsam und halte Werkzeuge trocken.

Warum sind Schneekristalle sechszählig symmetrisch?

Die Wassermoleküle ordnen sich in der Eiskristallstruktur hexagonal. Das führt zur typischen 60°/120°-Symmetrie und erklärt, warum viele Formen sechsarmig sind.

Wie unterscheiden sich natürliche und künstlich gezüchtete Kristalle?

Im Labor kannst du Bedingungen wie Temperatur und Feuchte kontrollieren und so reproduzierbare Formen erzeugen. Natürliche Kristalle durchlaufen variable Luftschichten, was zu komplexeren, oft einzigartigen Mustern führt.

Welche Forschungsergebnisse sind für Laien interessant?

Forscher wie Ukichiro Nakaya katalogisierten viele Grundformen; moderne Studien zeigen rund 121 mögliche Grundmuster und etwa 35 praktische Typen fester Niederschläge. Die Erkenntnisse helfen beim Verständnis von Lawinenrisiko, Klima und Materialforschung.

Kannst du Schneekristalle fotografieren und welche Technik hilft?

Ja. Nutze ein Makroobjektiv, eine kühle Unterlage und diffuse Beleuchtung. Kurze Belichtungszeiten und eine stabile Kamera auf Stativ reduzieren Verwacklungen. Halte die Linse frei von Atem und Feuchtigkeit.

Welche Rolle spielen Bodenbedingungen beim Fallen der Flocken?

Bodennah können Temperatur und Feuchte die Flocken weiter verändern oder schmelzen lassen. Kalter Untergrund erhält Formen besser; wärmerer Boden führt zu Verflachung, Zerstörung oder Verschmelzung zu Graupel.

Wie beeinflusst Luftfeuchte die Formenvielfalt?

Höhere Luftfeuchte fördert verzweigte, filigrane Kristalle. Bei geringer Feuchte entstehen kompaktere, prismatische Formen wie Nadeln oder Säulen. Schwankungen während des Falls erzeugen kombinierte Strukturen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Artike

badebomben selber machen

Badebomben selber machen – Sprudelndes Experiment fürs Bad

Badebomben selber machen ist einfacher als Sie denken. Entdecken Sie unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein entspanntes Bad.

by

Klaus Koehler
brücke aus papier bauen

Brücke aus Papier bauen – Stabilitäts-Experiment für Kids

Erfahren Sie, wie Sie eine stabile Brücke aus Papier bauen können. Ein einfaches Experiment für Kinder, das Spaß macht und lehrreich ist.

by

Klaus Koehler
Nach oben scrollen