entstehung der alpen

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Sven Gerste

Entstehung der Alpen – Eine Reise durch die Erdgeschichte

Du tauchst ein in die lange Geschichte eines Gebirges, das Europa prägt. Hier lernst du, wie einst ein warmes Meer und kollidierende Kontinente Falten, Schollen und Gesteinsdecken schufen.

Vor etwa 200 bis 2 Millionen Jahren formte sich vieles im alpidischen Gürtel. Gletscher, Erosion und Hebung formten das heute sichtbare Relief.

Du erfährst, wie Fossilien wie Korallen und Ammoniten Zeugnis geben von früheren Meeresflächen. So verbindest du Funde mit konkreten Abläufen.

Im weiteren Verlauf erhältst du praktische Hinweise, wie du Spuren draußen sicher erkennst. Du siehst, warum dieses Gebirge Klima und Wasserhaushalt beeinflusst.

Wichtig: Die Entstehung geschah über lange Zeit und ist geologisch noch nicht vollständig abgeschlossen.

Alpen verstehen: Europas höchstes Hochgebirge im Überblick

Die Alpen bilden Europas markantestes Hochgebirge und prägen Klima, Wasserläufe und Lebensräume. Du kannst die Dimensionen leicht merken: rund 1.200 Kilometer Länge, 150–250 Kilometer Breite und etwa 200.000 km² Fläche.

Der Mont Blanc ist mit einer Höhe von 4.805,59 Metern die Spitze und dient dir als Referenz für Reliefenergie und Vergletscherung. Viele Gipfel und Kar sind bis heute von Gletscherspuren gezeichnet.

Der Alpenbogen reicht vom Ligurischen Meer bis zum Pannonischen Becken. Im Norden gehen die Berge ins Alpenvorland und den Jura über, im Süden in den Apennin.

  • Die Region verbindet acht Staaten und ist damit ein transnationaler Teil von Natur- und Kulturräumen.
  • Als Wasserscheide trennt sie Abflüsse zum Mittelmeer, zur Nordsee und zum Schwarzen Meer.
  • In den Gesteinen stecken Millionen Jahre alte Sedimente, obwohl das Gebirge selbst geologisch jünger ist.

Du siehst: Im Norden kommen atlantische Luftmassen an, im Süden wirken mediterrane Einflüsse. Diese Mischung formt das regionale Klima und die Vegetationsstufen.

gebirge europas

Entstehung der Alpen: Vom Tethys-Meer zum Deckengebirge

Einst bedeckte die Tethys ein weites, warmes Becken, das heute in Felslagen wie Kalkstein nachhallt. Du findest in diesen Steinen Korallen, Muscheln und Ammoniten. Sie belegen, dass hier ein tropisches Meer lange existierte.

meer fossilien kalkstein

Tropisches Meer und Sedimente

Stapel aus Schalen und Riffmaterial verfestigten sich über millionen jahren zu mächtigen Kalkschichten. Diese Serien bilden heute die Nördlichen und Südlichen Kalkalpen im norden und Süden.

Zeitskala: Trias bis Tertiär

Die Ablagerungen reichen zeitlich von Trias über Jura und Kreide bis ins Tertiär. Angaben wie 50–30 millionen jahren beschreiben die Hauptphase, in der die Platten zusammenstießen und Meeresbecken schlossen.

Granit vs. Kalk: Zentralalpen erklärt

Bei der Subduktion stieg Magma auf, erstarrte zu Granit und Gneis. So sind die Zentralalpen anders aufgebaut als Kalkbänke im norden. Die platte-Bewegung verband Meeresboden und kontinentale Kruste zu einem komplexen Gebirgsbau.

  • Merkhilfe: Fossilien zeigen Meer, Gesteine zeigen Prozesse.
  • Die vielfältigen Gesteine dokumentieren die lange geologische entstehung.

Platten in Bewegung: So faltet die Kollision Afrika-Eurasien ein Gebirge auf

Tektonische Kräfte begannen, Meeresböden zu drücken, zu stapeln und zu heben – ein Prozess, den du heute in Tälern und Gipfeln lesen kannst.

platten bewegung

Subduktion, Überschiebung, Decken: Die „Knautschzone“ der Erdkruste

Ab etwa 135 Millionen jahren setzte die Auffaltung ein. Die adriatische platte drückte wie ein Sporn nach Norden.

Subduktion und große Überschiebungen stapelten Decken wie Helvetikum, Penninikum, Ostalpin und Südalpin.

Alpidische Orogenese: Ozeanschluss, Penninikum, Ostalpin, Südalpin

Vor rund 30–35 Millionen jahren kam eine besonders aktive Phase. Überschiebungsweiten erreichten mehrere hundert Kilometer.

  • Du merkst: Schließung des meer führte zu Faltung und Stapelung von Decken.
  • Die Hebung erreichte maximal ~5 mm pro jahr; Platten nähern sich heute noch mit etwa 5 cm pro jahr.
  • Im Gelände folgen Täler oft Störungszonen zwischen tektonischen teilen.

Merke: Diese Bewegungen erklären die heutige höhe und die komplexe Struktur des Gebirge.

Gletscher, Eis und Wasser: Formkräfte der letzten Millionen Jahren

Das Zusammenspiel von Eis und Schmelzwasser bestimmte die Form vieler Täler und Seen. In den letzten millionen jahren schnitten gletscher tiefe Mulden in das Gestein. Du siehst heute Trogtäler, Moränen und Seebecken als direkte Spuren dieser zeit.

gletscher

Würmeiszeit und ihre Spuren

Die Würmeiszeit schuf Hügel, Moore und Seen im bayerischen Vorland. Ein bekanntes Beispiel ist der Starnberger See: Er entstand als Würmsee durch den Isar-Loisach-Gletscher.

Aus Moränenbögen und Findlingen liest du die jahren und Lage der Eisränder ab. Diese Formen erklären, wie groß die Eisfelder einst waren.

Vom Eis gezeichnet: Täler, Grate und Hänge

Gletscher aushobelten Trogtäler und schärften Kämme. An steilen Hängen erkennst du schroffe Grate und bucklige Hänge.

Hoch- und Hängetäler zeigen, wie die Höhe des Geländes die Eisdynamik steuerte. Dort entstehen heute Wasserfälle und Stufen.

Flüsse im Laufe der Zeit

Nach dem Rückzug transportierte Schmelzwasser enormen Schutt ins Vorland. Flüsse bauten Schuttfächer, verlegten Laufwege und formten Terrassen.

Du verknüpfst wasser und Sedimenttransport: So entstanden Moore, Seen und fruchtbare Auen. Das Ergebnis prägt noch heute das Gesicht dieses gebirge.

„An Moränenbögen, Findlingen und gestreiften Felsrippen kannst du die Richtung und zeit relativer Eisstände rekonstruieren.“

Klima- und Wasserscheide: Warum die Alpen Europas Wetter und Flüsse prägen

Die Bergkette wirkt wie ein klima-Filter: Feuchte Atlantikluft staut sich im norden, mediterrane Warmluft fließt auf der Südseite. So entstehen markante Unterschiede in Niederschlag und Temperatur.

Klima und Wasserscheide

Im Westen dominieren Atlantikeinflüsse, im Osten das stärkere Kontinentalklima. Du erkennst einen West‑Ost‑Gradienten: Im Osten steigen jahreszeitliche Schwankungen und die Niederschlagsverteilung verschiebt sich.

Norden, Süden, Osten im Vergleich

Nordseite: Mehr Stauniederschläge, kühleres, feuchteres Klima.
Südseite: Milde, sonnigere Verhältnisse und mediterrane Effekte.
Ostrand: Deutlicher Kontinentaleinfluss mit größeren Temperatursprüngen.

Wassersysteme und Bedeutung

Die Kette ist eine zentrale Wasserscheide: Flüsse wie Rhein, Rhone, Po und Donau leiten Abflüsse zur Nordsee, zum Mittelmeer und zum Schwarzen Meer.

  • Talformen, Pässe und Sättel bestimmen, wie Einzugsgebiete verbunden werden.
  • Schnee und Gletscher (Rückgang seit 1850) steuern Abflussspitzen und Speicherwirkung.
  • Als teil großer Zirkulationsmuster erzeugen Föhn, Inversionen und Stauniederschläge wiederkehrende Wetterlagen.

„Die Wasserscheide verbindet Ökologie und Wirtschaft: sie bestimmt, wo Wasser fließt und wie Landschaften genutzt werden.“

Beachte: Die Erwärmung pro jahr verändert Hydrologie und Risiko für Hochwasser und Muren. Nutze dieses Wissen, wenn du Wanderungen oder Feldbeobachtungen planst.

Mehr Hintergrund zu Geografie und Klima findest du hier: Alpen.

How-to: So liest du die Entstehung im Gelände – dein Leitfaden für draußen

Mit einfachen Blicken und Werkzeugen kannst du vor Ort Meeres-, Platten‑ und Eiszeichen sicher unterscheiden.

gletscher sichtungen

Beginne an einer gut sichtbaren Aufschlusswand oder an einem Talprofil. Schau auf Schichtfolge, Körnung und Relief.

Fossilien, Gesteine, Formen: schnelle Erkennung

  • Fossilien: Suche im Kalk nach Ammoniten oder Korallen – ein klarer Beleg für einstiges Meer. Diese findest du oft in nördlichen Kalkzügen.
  • Magmatisches Gestein: Granit und Gneis erkennst du an körniger Textur und Bänderung; sie sind typisch für Zentralregionen und zeigen tiefere Prozesse.
  • Formen: Kartiere gletscher-Spuren wie Moränenwälle, Striemungen und Trogtäler; sie erzählen von Eisschilden und Abschmelzen.
Indikator Was du siehst Was es zeigt
Ammoniten/Korallen Schalen, Riffe Ehemaliges Meer
Granit / Gneis Körnige Textur, Bänder Magmatische Tiefe
Moräne / Trogtal Wälle, übertiefte Seen Gletscheraktivität
Schichtwiederholung Schräg liegende Bänke Überschiebungs‑teil

„Fotografiere Profile, notiere GPS‑Punkte und verknüpfe Beobachtungen mit Karten – so wird Feldarbeit zur klaren Geschichte.“

Fazit

Du siehst ein Decken‑ und Faltengebirge: aus einem Ozean wuchs ein massives Gebirge, das als gebirge europas Klima und Wasserhaushalt prägt. Die Gesteine reichen 290–35 Millionen Jahre zurück; die Hauptphase lag vor 30–35 Millionen Jahren. Die heutige Höhe entstand durch Faltung, Überschiebung und fortwährende Hebung.

Gletscher schnitten Täler, fließendes Wasser formte Seen und Moränen. Diese Prozesse wirkten in kurzer geologischer Zeit sehr intensiv und prägen Vegetation und Nutzung.

Beachte: Platten nähern sich weiter; Hebung pro Jahr bleibt messbar. Der Materialkontrast zwischen kristallinen Zentralalpen und kalkigen Nord‑ und Südzügen erklärt viele Formen.

Fazit: Wer draußen Fossilien, Deckenstrukturen oder glaziale Spuren liest, versteht die Geschichte dieses hochgebirge besser. Forschung und nachhaltige Nutzung sichern seine Zukunft.

FAQ

Wie alt sind die Berge in den Alpen?

Die meisten Gesteine, die du in den Gipfeln findest, stammen aus Zeiträumen von vor mehreren zehn bis hundert Millionen Jahren. Die Gebirgsbildung durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Platte begann vor rund 65 bis 30 Millionen Jahren und setzte sich in Phasen fort.

Warum gibt es in den Alpen sowohl Kalk als auch Granit?

Kalk entstand im flachen tropischen Meer als Sediment aus Korallen, Muscheln und anderen Organismen. Granit bildet sich tief in der Erdkruste durch aufsteigendes Magma. Unterschiedliche Prozesse und Tiefen führten zu dem Mosaik aus Gesteinen, das du heute siehst.

Welche Rolle spielten Gletscher bei der Formung der Landschaft?

Gletscher schnitten Täler, schufen Trogprofile, hoben schroffe Grate heraus und hinterließen Moränen und Seebecken. Die Eiszeiten der letzten Millionen Jahre formten viele Seen und das typische Relief des Hochgebirges.

Wie beeinflusst das Gebirge das Klima in Europa?

Du siehst unterschiedliche Klimazonen: im Norden Einfluss vom Atlantik, im Süden mediterrane Verhältnisse. Die Berge wirken als Klimascheide und lenken Niederschlag, was Flussläufe und Vegetationszonen prägt.

Welche Flüsse starten in den Alpen und wohin fließen sie?

Wichtige Flüsse wie Rhein, Rhone, Donau und Po haben ihren Ursprung in den Gebirgszonen. Sie entwässern in Richtung Nordsee, Atlantik, Schwarzes Meer und Mittelmeer und formen Täler sowie Schuttfächer.

Was sind Decken und Überschiebungen in der Gebirgsstruktur?

Decken sind große, verschobene Gesteinspakete, die über jüngere Schichten geschoben wurden. Bei Überschiebungen werden Plattenabschnitte kilometerweit transportiert und stapeln sich, wodurch sich die Kruste aufwölbt.

Wie erkennst du Spuren des alten Meeres im Gelände?

Achte auf fossile Reste von Korallen, Muscheln oder Ammoniten in Kalkstein, Schichtstrukturen und ehemalige Meeresablagerungen. Solche Merkmale zeigen dir, dass dort einst flaches Meer war.

Kannst du heute noch Gebirgsbauprozesse sehen?

Ja. Erdbeben, aktive Überschiebungen und noch immer vorhandene Tiefenerosion zeigen, dass die Kruste nicht statisch ist. Langfristig verändern die Plattenbewegungen weiter das Relief.

Warum variiert die Höhe innerhalb des Gebirges so stark?

Unterschiedliche Gesteinsarten, Erosionsraten und die Anordnung von Decken führen zu starken Höhenunterschieden. Härtere Gesteine widerstehen der Verwitterung besser und bilden Gipfel, während weichere Schichten schneller abgebaut werden.

Welche Spuren hinterließ die letzte Würmeiszeit?

Du findest Trogtäler, Gletscherseen und Moränenwälle. Viele Seen im Vorland und in Tälern entstanden durch abschmelzende Eisreste und einblockten Schutt.

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